l RN l Eine allein erziehende Mutter kümmert sich um ihr behindertes Kleinkind. Damit das Defizit des Kindes möglichst gering bleibt, kam früher ein Therapeut ins Haus. Bis die Rahmenleistungsvereinbarung zur Frühförderung in Bayern 2006 in Kraft trat. Seitdem ist die häusliche Betreuung gestrichen. Die junge Mutter muss nun mit ihrem behinderten Kind mehr als 20 Kilometer zur nächsten Therapieeinrichtung fahren, damit es behandelt werden kann. Fälle wie dieser haben dazu beigetragen, dass sich die Lebenshilfe-Vereine in Schwaben zu einer gemeinnützigen Gesellschaft zusammenschlossen, der Bezirksarbeitsgemeinschaft Lebenshilfe Schwaben gGmbH. Nördlingens Vorsitzender Paul Kling und Geschäftsführer Erich Geike vertraten dabei die Lebenshilfe Donau-Ries, die auch Mitglied in der Bezirksarbeitsgemeinschaft ist. Bisher tauschten sich die einzelnen Lebenshilfen in einer Arbeitsgemeinschaft aus. Belange vertreten Hauptziel des Zusammenschlusses ist es nun, schwabenweit mit einer Stimme zu sprechen und zusammen die Belange behinderter Kinder und Erwachsener gegenüber Bezirk und Kommunen als Geldgeber sowie Politik und Gesellschaft zu vertreten, erläuterte Alwin Hönicke. Der Geschäftsführer der Lebenshilfe Kempten führt zugleich die Geschäfte der neuen Lebenshilfe-Vereinigung Schwaben und des neuen Autismus-Zentrums Schwaben. Dazu gehöre auch, sich in Sachen Frühförderung stark zu machen. Denn seit der Novelle 2006 lege jede Kommune die Bestimmungen anders aus, kritisiert Hönicke. Dabei habe sich jahrzehntelang gezeigt, dass frühe Hilfe die beste sei. Ein weiteres Ziel der Lebenshilfe-Vereinigung Schwaben ist laut Hönicke, mehr Arbeit und mehr Wohnmöglichkeiten für behinderte Erwachsene zu schaffen. Denn schwabenweit fehlten in den nächsten zehn Jahren mindestens 1500 Arbeitsplätze und 1100 Wohnmöglichkeiten, schätzt der Geschäftsführer. Zudem stellte man auch die Unterstützung für an Autismus erkrankte Menschen auf neue Beine. Das seit drei Jahren bestehende Autismus-Zentrum Allgäu wurde auf ganz Schwaben ausgeweitet.
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