- Im "freundlichen Frischemarkt" der Lebenshilfe gibt aus auch besondere Dienste Über eines waren sich die Redner bei der Einweihung des "Cap"-Lebensmittelmarktes im Nördlinger "Ziegelhof" einig: Zum einen ist er durch seine Angebote und Verkäufer etwas Besonderes, zum anderen war er an dieser Stelle schon lange vonnöten. Erich Geike begrüßte zur Eröffnung neben Nachbarn, vielen Ehrengästen und Mitarbeitern vor allem auch Ex-OB Paul Kling, der maßgeblich an der Verwirklichung des Projektes beteiligt war. "Ohne die anderen Errungenschaften der Lebenshilfe schmälern zu wollen, ist der neue Markt etwas ganz Besonderes geworden", so der Lebenshilfe-Geschäftsführer über das Großprojekt. Auch Paul Kling als Vorsitzender der Lebenshilfe meinte in seiner Festrede, dass es ein "ungewöhnlicher Vorgang sei", dass die Lebenshilfe einen eigenen Markt eröffnet, aber damit könne man gut die Integration von Menschen mit Behinderung fördern. Die Donau-Ries-Werkstätten hätten sich immerhin aus einer kleinen Hinterhoffirma zu einem Unternehmen mit 350 Mitarbeitern entwickelt, so der Alt-OB. Weitere Expansion sei nötig, wozu nun auch der Cap-Markt zähle. Immerhin habe man knapp eine Million Euro investiert. 9000 Artikel angeboten Mit Zustimmung der Nachbarn sei zudem am Ziegelhof eine nötige Grundstücksneueinteilung erreicht worden und die Stadt habe Zufahrtsstraße und Gehwege verbreitern lassen. Nun habe man auf 1000 Quadratmetern Verkaufsfläche ein Vollsortiment mit nahezu 9000 Artikeln, das Zehnfache eines Discounters. In breiten Gängen und niedrigen Regalen runden Bioprodukte und Leistungen wie frische Obst- und Salatteller sowie ein Lieferservice das Angebot der neun Mitarbeiter ab. Für die bayerische Lebenshilfe-Vorsitzende Barbara Stamm gratulierte ihr Vertreter Klaus Meyer allen Beteiligten, die dieses Projekt in die Tat umgesetzt hatten: "Wir haben hier auch ein Sortiment an Hilfsbereitschaft und Offenherzigkeit zu bieten." Für die Betreibergesellschaft Roko, die vor 20 Jahren von der Bäumenheimer "Igra" gegründet wurde, sprach Helmut Holland. Mittlerweile sei die GmbH an vier Standorten mit mehr als 70 Mitarbeitern die größte schwäbische Integrationsfirma und habe sich mit dem Cap-Markt erstmals auf den Handel ausgeweitet. Über die "Cap-"Geschichte sprach Werner Block von der "Gemeinschaft der Werkstätten". 1999 habe man im württembergischen Herrenberg den Ersten mit behinderten Mitarbeitern eröffnet. "Ich bin zuversichtlich, dass auch der neue Laden in Nördlingen nachhaltig integriert wird", so Block. Hermann Faul erinnerte an den vor sieben Jahren geschlossenen alten Supermarkt, der hier 24 Jahre die Menschen versorgte: "Wir haben die lange geforderte Einkaufsmöglichkeit in dieser Gegend geschaffen, nun hoffe ich, dass sie auch angenommen wird", so der OB, der zudem das neue "Vorzeigemodell Ziegelhof" mit neun Bauplätzen lobte. Mit 180 00 Euro aus dem Förderprogramm habe die Stadt 300 000 zu dem Cap-Millionenprojekt gegeben, sagte Faul. Alle sollten es "cap-iert" haben Als letzter Redner machte es Stefan Rößle kurz und hoffte, dass das Nördlinger Modell auch im Landkreis Schule machen werde. Da die Roko Landkreis-übergreifend arbeitet, überbrachte der Landrat auch Glückwünsche seines Dillinger Kollegen Leo Schrell. "Für mich heißt cap, dass alle 'cap-iert' haben sollten, auf diese Weise zusammenzuarbeiten", schloss Rößle. Bei der Schlüsselübergabe an Marktleiter Jürgen Maier ging Architekt Heinz Schmitzer noch kurz auf die Sanierung der Industriebrache durch die Kleinerdlinger Baufirma Frisch + Söder ein. Nach dem Schlusswort von Roko-Geschäftsführer Bernd Radtke nahmen die Dekane Gerhard Wolfermann und Paul Erber die ökumenische Weihe des Marktes vor. Das große Eröffnungsprogramm umrahmte zunächst das "ensemble Alte musik", später spielte die "Stadtjazzerey".
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